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Mittwoch, 25. Mai 2011

sommersprossen gehen auch mit zitronensaft nicht ab.


Seit sie denken konnte, hatte Mimi mit ihren Sommersprossen gehadert. Die waren klumpig und plump und hinderten Mimi daran, das blassgesichtige Ideal einer echten Madame zu erreichen, von dem sie immer schon geträumt hatte.

Nichts hatte Mimi unversucht gelassen, um die Punkte loszuwerden. Sie hatte Wangen und Nase mit Zitronensaft eingerieben und danach laut „Hilfehilfe!“ gebrüllt, weil die Visage so brannte.
Sie hatte versucht, sie mit Holzspänen abzuschmirgeln. Mit Drahtbürsten und einer Nagelfeile.

Aber die Punkte blieben stur und bewegten sich keinen Milimeter.

„Was du nur immer mit deinen Sommersprossen hast!“, riefen die anderen und sagten, dass so ein gesprenkeltes Gesicht doch schrecklich apart sei. „Pah!“, schimpfte die Pünktchen-Madame. „Ihr könnt sie ja geschenkt haben!“

Eines Tages, da war sich Mimi sicher, würde sie sich endlich überwinden können und die Dinger mit ihrem alten Taschenmesser abkratzen. Sie würde jeden einzelnen Fleck in einer Dose aus Porzellan auffangen, ganz sorgsam, so dass nichts daneben ginge. Später dann, wenn ihr Gesicht weiß wäre wie Schnee, würde sie das Fenster aufreißen, die Dose in der Hand und laut „Konfetti!“ schreien. Und dann – dann würde es Sommersprossen regnen.

1 Kommentar:

  1. Liebste Madame,
    verzeihen Sie, dass ich Ihnen schreibe.
    Heute fielen mir Sommersprossen auf die Nase. Plumps. Da saßen sie nun. Auf dem Rücken meiner Nase. Punkt für Punkt für Punkt.
    Ich blickte nach oben, sah in ein zartes blasses Gesicht, hörte den Schrei "Konfetti" und war glücklich, dass ich endlich endlich Sprossen hatte, die mich an den Sommer und die Sonne erinnerten. Danke.
    Charmante Grüße
    vom MiEzchen

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Madame Mimi vom Hafen und ihre in Rum getränkten Lügengeschichten.