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Mittwoch, 5. Januar 2011

kaffeesahne.

Kaffeesahne. „So ein schönes Wort!“, dachte sie, tunkte die rechte Hand in das Schälchen und versuchte, sich alle fünf Finger gleichzeitig in den Mund zu stecken. Die Madame war ein Gierschlund und konnte nie genug bekommen, wenn ihr etwas gefiel. Ob das nun Männer mit Hüten, Jungs mit Locken oder Sirenen waren, die wie Bierkutscher fluchen konnten, ob Oliven, Rum oder Steak. Oder eben Kaffeesahne.

Der Herr, der ihr gegenüber saß, glotzte sie an, und vielleicht malte er sich aus, wie es wäre, wenn sie statt ihrer kleinen Faust seinen Schwanz heruntergewürgt hätte. Sie meinte, diese Gedanken an seinem verklärten Blick ablesen zu können und zwinkerte ihm zu.

Nach dem dritten Versuch gab Mimi es auf. Die Hand passte nicht ins Schandmaul, sie waren nicht füreinander gemacht.

Das Gegenüber zog die Augenbrauen zusammen, gleich würde es sie tadeln. Sie musste das verhindern, der Tag heute war nicht gemacht für Kritik. Eigentlich war das kein Tag.

„Mach mir ein Kompliment!“ befahl sie dem Mann, während sie die Kaffeesahne von den Fingern leckte.
„Du bist ein Schwein“, sagte er und schüttelte den Kopf.
„Danke“, säuselte Mimi, beugte sich zu ihm vor, so dass ihre Brüste fast sein Kinn berührten, und hauchte: „Du auch.“

Und während ihre Wimpern klimperten wie die Flügel einer balzenden Libelle, nahm sie nun seine rechte Hand, genauer gesagt den Zeige- und den Mittelfinger seiner rechten Hand und führte sie zwischen ihre Beine. Ohne weiteres Zutun fanden die Finger ihren Weg.
„Ui!“, sagte Mimi und quiekte.
„Ui!“, grunzte der Mann und starrte sie an.

„Na na na!“, schimpfte Mimi da, erhob sich und trennte vorzeitig die schwüle Liaison, die sich unter ihrem Kleid entsponnen hatte. Wieder ergriff sie die Hand des feinen Herren, führte sie zu seinem Mund und hieß ihn, die Finger abzulecken. Stirnrunzelnd tat er, wie ihm die Madame befohlen hatte und rief plötzlich lauthals und verwundert aus: „Kaffeesahne!“

So ein schönes Wort, dachte Mimi und lachte.

2 Kommentare:

  1. Von Oliven krieg ich auch nie genug <3

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  2. Sahne...Soso...Madame, Sie sind ein kleines Früchtchen, garniert mit einem Klecks Sahne. Seien Sie froh, dass der Herr Ihnen nicht noch eine Perlenkette nach seinem Geschmack verpasst hat. Brrr...es schüttelt mich bei dem Gedanken.
    Dann doch lieber Sahne.
    Und dass man Männer zu so etwas Guten immer erst ein wenig verführen muss...seltsame Welt.

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ich.

Mein Bild
Madame Mimi vom Hafen und ihre in Rum getränkten Lügengeschichten.